Mann stirbt nach Genuss eigener Zucchiniernte

Verfasst von Kornelia Stock am .

Foto: Katja

Diese Meldung ging in der letzten Woche durch die Presse und war natürlich auch Gesprächsthema im Vermehrungsgarten.
„Das ist ja 'nen Ding – oder?“ war die Aussage/Frage eines Besuchers. „Was ist das Ding?“ war meine Frage. „Das hatte ich nicht gedacht, dass Zucchini so gefährlich sein können.“ Das Ungeheuerliche für mich war eher die für mich erkennbare Sturheit des alten Mannes, die zu seinem Tode geführt hat.

Wer Zucchinisaatgut gewinnen will, sollte Folgendes berücksichtigen:
Zucchini gehören zur Gruppe der Pepo-Kürbisse Curcurbita pepo. Zu dieser Gruppe gehören auch die Zierkürbisse, die bitter schmecken und giftig sind. Bestäubt werden beide von Insekten, Bienen und Hummeln, die keinen Unterschied machen und von Blüte zu Blüte fliegen und den Pollen weiter tragen.

Es ist deshalb wichtig, die erste Zucchinifrucht zu kosten. Schmeckt sie bitter, sollte sie und die gesamte Pflanze auf den Kompost wandern. Die Zucchini ist dann giftig und sollte nicht gegessen werden.

Das wäre auch dem alten Mann zu raten gewesen, denn sein Zucchiniauflauf hat sehr bitter geschmeckt. Seine Frau hat auch nur wenig mitgegessen und hatte sich damit das Leben gerettet. Ich weiß, es ist gerade für die Generation, die den Krieg und Hungerzeiten erlebt hat schwierig, Essen, die eigene mühevoll erzeugte Ernte, wegzutun, aber in bestimmten Fällen ist das klug.

Richtig reagiert hat in der letzten Woche eine ehemalige Teilnehmerin des diesjährigen Gemüsekurses. Auf ihrem angemieteten Acker wuchs eine merkwürdige Zucchinifrucht heran. Sie war sich unsicher und hat nachgefragt, ob sie die Frucht unbedenklich essen könnte. Nach dem vorgeschlagenen Test, die Frucht schmeckte bitter, war sicher, diese und die weiteren Früchte aus diesem Saatgut sind nicht zu genießen. Nicht immer ist die Verkreuzung zu erkennen, aber die Giftigkeit ist sicher zu schmecken. Das kleine Probierstück kann schnell wieder ausgespuckt, der Mund ausgespült werden. Der kleine Testbissen ist nicht gefährlich, aber unbedingt hilfreich.

Im Vermehrungsgarten wächst deshalb aus jeder der Curcubita-Gruppen nur jeweils eine Sorte, damit es nicht zu Verkreuzungen und möglichen Vergiftungen kommen kann. Trotzdem wird von jeder Sorte die erste Frucht probiert.

In diesem Jahr wachsen im Vermehrungsgarten folgende Kürbisse:
Curcubita pepo – Zucchini „Gold rush“
Curcubita maxima – Karotinkürbis
Curcubita moschata – Trombete de Albenga