Die türkische Wintererbse ist der Hammer!

Verfasst von Kornelia Stock am .

Diese positive Rückmeldung war eine von mehreren, die wir beim diesjährigen UFO (Umweltforum im Schulbiologiezentrum) bekamen. Mit einem Informationsstand, mit einer großen Vielfaltauswahl gespendeter Kartoffeln von der Kartoffelvielfalt, mit einer Auswahl an Chilifrüchten, mit Saatgut von alten und samenfesten Sorten, Tomaten zum Verkosten für Kinder und einigen Pflanzen haben wir uns an der Veranstaltung beteiligt.
Das Saatgut der türkischen Wintererbse haben wir auch im letzten Jahr weitergegeben. Diejenigen, die die türkische Wintererbse vor dem letzten Winter gesät haben, waren mit dem Anbau und dem Ergebnis zufrieden. Die auffälligen, bunten Blüten haben viele überrascht. Die Früchte wurden als zart und lecker beschrieben. Ein weiterer Vorteil der Wintererbsen ist, dass sie früher reif sind, so dass sie nicht von Schädlingen wie Erbsenwicklern besucht werden, die Erbsenwickler kommen zu spät.

Zwei Frauen aus der ehemaligen UdSSR waren sehr erfreut, Saatgut von Tomatensorten aus ihrer Heimat zu bekommen. Weil es in Deutschland zumeist Salattomaten mit harter, "knackiger" Schale gibt, fahren manche zum Tomatenkauf nach Russland, in die Ukraine. Die dortigen Sorten verfügen über eine sehr weiche Schale, die zumeist einfach abgezogen werden kann. Das macht den Transport und die Lagerung nicht einfach, für die Nutzung ist es aber ein Vorteil. Nun waren die Frauen froh, dass es hier entsprechendes Saatgut gab.

Die Kartoffelvielfalt von Karsten Ellenberg hat uns wieder mit einer gespendeten Auswahl ihrer Vielfalt unterstützt. Gewaschen und auf Namensschildern haben sie viele Besucher erfreut. Für viele Besucher sind rote, blaue Kartoffeln unbekannt. Im Handel in Deutschland gibt es überwiegend Sorten mit braunen Schalen und gelbem Fleisch. In Norddeutschland sind mehligkochende Kartoffeln oft nicht zu bekommen. So wurden die Prospekte der Kartoffelvielfalt gern mitgenommen.

Eine kleine Ausstellung von Chilifrüchten verdeutlichte die Vielfalt der Formen. Große Cayennen, fleischige Jalapeno, winzige Wildchilis bereicherten die Gespräche über den Anbau und die Vermehrung. Im nächsten Jahr werden einige unserer Sorten in anderen Gärten wachsen.

Es ist immer schwierig, beim UFO Tomaten in ausreichender Menge für Verkostungen zu präsentieren. Frühe Sorten sind schon gegessen und Mitte September gibt es oft nicht mehr viele Früchte aus dem privaten Garten abzugeben. In diesem Jahr gab es noch Ernten aus dem Vermehrungsgarten: Kleine Früchte von den Cocktailtomaten "Meike Meier" und "Kleine gelbe Birnen", sowie der Stabtomaten "Gelbe von Thun" und "Primavera", eigentlich als Verkostungsangebot für Kinder gedacht, wurde es auch von Erwachsenen angenommen und führte zu Gesprächen über Tomatenanbau, Sortenerhalt und die besonderen Schwierigkeiten in diesem Anbaujahr (kalte Nächte im Frühsommer).

Die Standarbeit hat viel Spaß gemacht, neue Teilnehmer im Freundeskreis des Vermehrungsgartens halfen mit, unser Anliegen und Tun zu vermitteln und in vielen Gesprächen Fragen zum Anbau von Gemüse zu beantworten. Leider hat uns am Ende ein starker Regenschauer erwischt und leider gibt es das nächste Umweltforum erst in zwei Jahren. Das ist die Chance, im nächsten Jahr eine eigene Veranstaltung im Vermehrungsgarten durchzuführen.