Die Gießkannen stehen bereit, was fehlt ist die verlässliche Man- und Frauenpower.
Jetzt im Sommer 2018 gerät der Vermehrungsgarten in Not. Wie alle wissen, seit Ostern hat es fast gar nicht geregnet. Was im letzten Jahr zuviel an Wasser vom Himmel fiel, fällt in diesem Gartenjahr zu wenig. Es ist sonnig und heiß und die Pflanzen brauchen regelmäßig Wasser. Es ist Urlaubszeit, viele HelferInnen sind nicht da und wir kommen mit dem Gießen nicht mehr gut nach.
Nach einen Hilferuf per E-Mail waren wir beim nächsten Termin 10 HelferInnen. Das war toll, leider hat sich das Engagement nicht fortgesetzt. Seit zwei Wochen sind wir sonntags zu zweit oder zu dritt und auch dienstags kommen nur wenige HelferInnen. Wir wünschen uns hier tatkräftige Unterstützung, auch eine Stunde lang pumpen hilft, damit wir nicht noch mehr Kulturen aufgeben müssen.
Unsere Stangenbohnen sind nur durch regelmässiges Gießen gekeimt und gewachsen. Jetzt setzen sie Hülsen an und müssten gut gewässert werden. Auch bei den anderen Kulturen sieht es ähnlich aus. Der Ertrag bei den neuen Dicken Bohnen ist gering ausgefallen. Einiges ist auch nicht geworden, wie die Pastinaken und die Petersilie, die lange feucht gehalten werden müssen.
Immer wieder musste in dieser Gartensaison überlegt werden, kann oder muss das jetzt ausgesät werden? Schaffen wir es mit den wenigen Terminen in der Woche, die Pflanzen zu versorgen? Gibt es vielleicht in den nächsten Tagen, der nächsten Woche Regen und damit bessere Bedingungen für Keimung und Wachstum? So ist vieles unterblieben. Daher wird es in diesem Jahr keine Jungpflanzen von Herzgespann und Knolauch geben. Auch anderes ist nicht gesät worden.
Einiges wurde in unserem Privatgarten vorgezogen. Die Jungpflanzen von Aland (Saatgutgeschenk im letzten Jahr) und Andorn (Heilpflanzen 2018 und Bienenweide) haben die Auspflanzung bisher gut überstanden und wachsen langsam dank der gelegentlichen Wassergaben. Jungpflanzen von Schildampfer, Muskatellersalbei sind in Privatpflege und warten noch auf den Umzug in den Vermehrungsgarten.
Weiterhin werden unsere Pflanzen von Kaninchen heimgesucht. Nachdem wir zu Beginn der Saison festgestellt haben, dass sie unter dem Eingangstor in den Garten kommen, haben wir diese Lücke geschlossen. Trotzdem gibt es weiterhin Schäden. Fast alle Buschbohnen und einige Stangenbohnen wurden abgefressen. Zum Glück gibt es noch Saatgut und der Ernteausfall einer Saison ist verkraftbar.
In den Folientunneln schwitzen unsere Tomaten. Auch wenn es frühe Ernte gibt, es gibt auch Trockenschäden. Wir versuchen, so gut es geht, dagegen anzugießen.
Für 2018 hatten wir vor, mit Sonnenkraft Wasser zu pumpen. Das hätte uns gut unterstützt. Leider ist die Technik nicht so einfach wie ursprünglich gedacht. Wir sind weiterhin am Ball, werden aber frühestens im kommenden Jahr das Vorhaben umsetzen können.
Die Trockenheit hat auch etwas positives zu Tage gebracht. Durch die Trockenheit sind wir auf Gewölle aufmerksam geworden. Durch die Bestimmung von Federn wissen wir, ein Waldkauz jagt im Vermehrungsgarten die zahlreichen Mäuse und einige Käfer, die zu langsam durch die Nacht geflogen sind.
Vieles ist neu. Das wackelige Kompost-Klo ist durch ein stabiles Häuschen ersetzt worden. Neben dem Gartenhaus, was noch eingerichtet werden muss, gibt es nur vier Tische mit Bänken. An der Beschattung wird noch gearbeitet. So findet die Pause entweder dort oder am alten Platz unter dem alten Apfelbaum statt.
Ausblick: Am Sonntag, den 9.9.2018, werden wir von 14 – 17 Uhr im Rahmen einer Sortensichtung unsere Ergebnisse vorstellen. Es wird Saatgut geben und einige, besondere Pflanzen gegen eine Anerkennungsgebühr. Die verschiedenen Tomaten können nicht nur bestaunt, sondern auch probiert werden. So kann jeder seine Lieblingssorte finden. Führungen durch den Vermehrungsgarten, zur Bodenpflege und zur Bienenhaltung sind geplant und es wird Kaffee und Kuchen, Honig und Marmeladen geben. Wir hoffen auf viele Besucher und trockenes Wetter - was es ja in diesem Jahr meistens gab ;-)