Uschi Reinhardt handelt mit alten Tomatensorten, Reinhard Lühring mit einer Grünkohlsaat, die fast ausgestorben ist. Karsten Ellenberg macht Geschäfte mit nicht mehr zugelassenen Kartoffelsorten. Drei Menschen in Niedersachsen widersetzen sich dem gültigen Saatgutverkehrsgesetz und Sortenvertrieb aus voller Überzeugung. So wollen sie alte, schmackhafte Sorten retten, um die Gemüsevielfalt in Deutschland zu erhalten.
NDR Autor Jean Boué begibt sich für 45 Min in deutsche Gärten und spürt die "Gemüserebellen" auf. In eindrücklichen Szenen und Gesprächen schildert er ihren Kampf gegen den Einheitsgeschmack und ihren Versuch, das kulturelle Erbe der Sortenvielfalt vor dem Aussterben zu bewahren.
Der Film begleitet die drei Retter von alten Sorten in ihrem Kampf gegen verordnete Zuchtziele, verständnislose Sortenschützer und Gesetzgeber.
Im Bundessortenamt werden die für den Handel erlaubten Sorten zugelassen. Bei der Beurteilung, ob eine Zulassung erfolgt, spielen der Ertrag, die Homogenität und andere Faktoren eine Rolle, aber nicht in erster Linie der Geschmack. Gerade den halten jedoch die Verfechter der Sortenvielfalt für das Wichtigste.
Besonders bei den Kartoffeln ist es auffällig, wie eingeschränkt die Vielfalt ist. Auf den internationalen Märkten werden fast ausschließlich Kartoffelsorten gehandelt, die dünnschalig, flachaugig, gelbfleischig und rundoval sind, Ware für Schälmaschinen und Großmärkte. Da der Geschmack der Masse entscheidet, haben es exotische Sorten wie Bamberger Hörnchen schwer.
Text: Ankündigung des NDR
Der Beitrag wird am Montag, den 23. Mai 2016, von 22.00 bis 22.45 Uhr im NDR-Fernsehen zu sehen sein.
Hier der Link zur NDR-Seite http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Verbotenes-Gemuese,sendung511572.html