Stangen-, Maisbohne „Trail of Tears“ (Weg der Tränen)

Botanischer Name
Phaseolus vulgaris
Geschichte - Herkunft

Maisbohnen werden nicht so hoch wachsende Stangenbohnen genannt. Sie können gut gemeinsam mit Mais angebaut werden. Der Mais bietet die Stange für die Bohnen. Die Bohnen versorgen mit dem in den Wurzeln eingelagerten Stickstoff die Maispflanzen. Bei der Pflanzengemeinschaft der Milpa kommt dann noch Kürbis dazu, der den Boden beschattet und das Wachstum der beiden anderen Kulturen fördert. Diese Pflanzengemeinschaft wird auch „Die drei Schwestern“ genannt.

Als Sorte der Cherokee-Indianer wurde mir diese Sorte gegeben. Die Sorte soll die Indianer auf ihrem traurigen Weg von ihren angestammten Gebieten ins Reservat begleitet haben und soll überall gut gewachsen sein. Soweit die erste Geschichte.

Die Cherokee-Indianer sind amerikanische Ureinwohner, die im fruchtbaren südöstlichen Waldland der USA in den Staaten Alabama, Georgia, North Carolina und Tennessee lange heimisch waren.
Um 1800 herum stieg die Zahl der  Neusiedler aus Europa stark an. Ein Goldfund im Gebiet der Indianer war ein weiterer Grund, ihnen ihre Rechte an ihrem Land nach und nach zu nehmen.
Zur Deportation kam es, als die Regierung der USA diese nach 1839 anordnete und durch Militärs begleiten ließ.
Den Cherokee wurde ein durch kargen Boden gekennzeichnetes Reservat in Oklahoma zugewiesen. Ihre Wanderung dauerte vom Oktober 1838 bis März 1839 und kostete 4000 Stammesangehörigen ihr Leben. So war der Trail of tears sicher kein Weg an dessen Rande Bohnenanbau betrieben wurde, sondern eher ein Weg der durch Tod, Trauer und Beerdigungen gekennzeichnet war.

 

Beschreibung

Die Sorte wächst hier, wie auch in anderen Gegenden gut. Sie zeichnet sich auch durch eine interessante Farbentwicklung aus. Die anfangs grünen, im Durchschnitt rund-ovalen Hülsen bekommen zunächst violette Streifen, später wird die gesamte Hülse weinrot. Die Blüten sind rosa, die Kerne schwarz.
Während die grünen Hülsen noch zart und fadenlos sind und über ein gutes Bohnenaroma verfügen, werden die Hülsen bei Färbung fädig.

Die Fädigkeit bei Bohnen ist eine durchdachte Entwicklung der Natur. Durch die Fäden halten die beiden Hülsenhälften besser zusammenn und schützen so die Kerne vor dem Herausfallen. Wer schon mal beobachtet hat, wie die Hülsen von Wicken aufplatzen, sich eindrehen und ihr Saatgut verstreuen, versteht, das die Fädigkeit eine Sinn macht. Bei der Nutzung in der Küche ist es nicht viel Putzarbeit den Faden zu entfernen. Viele fädige Bohnen sind besonders geschmackvoll.

Ach ja, alle Bohnen sind roh giftig. Das enthaltene Gift Phasin wird durch Kochen unschädlich.

Anbau

Bodenvorbereitung: Im Vorherbst kann Kompost ausgebracht werden. Zur Aussaat keinen Kompost ausbringen, da sich hier Fliegenlarven verstecken können.

Aussaat ab Mitte Mai, wenn der Boden Tag und Nacht mindestens 9 Grad warm ist und man barfuss laufen mag. Dieses ist wichtig, damit die Bohnen schnell keimen und Schädlinge keine Chance bekommen.

Bohnen wollen die Glocken hören und werden nicht zu tief gesät, - 2 cm tief. Stangenbohnen brauchen Stangen und werden, wenn sie ca. 20 cm hoch sind angehäufelt, damit ihre Standfestigkeit höher ist und sie besser verwurzeln. So ist auch der Ertrag höher.

 

Vermehrung

Die schönste, gesündeste Bohne wird nicht beerntet. Die Kerne müssen an der Pflanze in den Hülsen vollständig ausreifen, bis sie klappertrocken sind.

Gut getrocknete Kerne werden für einige Tage in den Tiefkühler getan, damit Bohnenkäferlarven abgetötet werden. Später eintüten und beschriften.