Winterkulturen – Eis und Schnee trotzen sie locker!

Botanischer Name
Latuca sativa und Pisum sativum

Wintersalate waren vor 150 Jahren verbreitet. Es gab regionale Sorten, die für die frühe Ernte angebaut und erhalten wurden. Gewächshäuser, frühe Sorten waren damals nicht selbstverständlich. Auch heute  haben Wintersalate, wie auch die Wintererbsen, weiterhin ihre Berechtigung: Das Land ist auch im Winter bepflanzt, der Boden ist bedeckt, noch vorhandene Nährstoffe können aufgenommen werden und gehen nicht verloren. Gewächshäuser zu betreiben ist teuer und unter Glas sammeln die Pflanzen vermehrt gesundheitsschädliche Nitrate.

Im Herbst gesät oder gepflanzt, gehen sie als kleine Pflanzen in den Winter. Schnee und Kälte trotzen sie.  Gerade in Gegenden, in denen der Frühling erst spät kommt oder man erst spät im Frühling den Boden bearbeiten kann, bieten sie einen Vorteil: Sie sind schon auf dem Beet. Wenn die Temperaturen dann wieder steigen, wachsen sie weiter und bieten eine frühzeitige Ernte. Empfohlen wird die Aussaat bei Wintersalaten an zwei Terminen im Spätsommer/Herbst. In Jahren mit einem langen, warmen Herbst ist es beim Salat möglich, dass er noch Köpfe bildet und dann verspeist werden muss, weil er sonst erfrieren würde. Wie alle Salate keimen auch Wintersalate nicht bei allzu warmen Temperaturen und brauchen einen Kältereiz: abends säen, mit Eiswasser gießen, an einen kühlen Ort, auch über Nacht in den Kühlschrank stellen hilft.

Von den Wintererbsen gibt es verschiedene Sorten bei den unterschiedlichen Erbsenarten. Die frühe Reife bedeutet nicht nur einen Vorsprung vor typischen Schädlingen, sondern  auch eine längere Ernte von Erbsen für die Küche. Im biologischen Landbau werden sie zudem zur Bodenverbesserung und zur Gewinnung von Eiweiß für die Tierfütterung genutzt.
Wintererbsen werden später, Ende Oktober bis in den November, gesät. Hier scheint es ausreichend, dass die Erbsen vor dem ersten Frost schon gekeimt haben.

Alle Versuche, die kleinen Pflanzen mit Folien, Reisern u.ä. zu schützen, wirken zumeist gegenteilig. Die ungeschützten Wintererbsen- und Wintersalatpflanzen kommen in der Regel gut über den Winter.

Wenn es im März extreme Temperaturunterschiede - tagsüber viel Sonne und Wärme und nachts Temperaturen unter dem Gefrierpunkt - gibt, sind Winterkulturen genau wie Obstbäume extrem belastet. Aus der Geschichte ist bekannt, dass Wintersalate früher häufig in Gräben gepflanzt wurden. Diese bieten bei diesen Winterungsbedingungen Sonnenschutz, auch aufgestellte kleine Pappen können diese Funktion erfüllen.

Also seien Sie mutig, versuchen Sie es mit den Winterkulturen im Garten. Die Pflanzen sind nicht so empfindlich wie wir Menschen. Viel Erfolg.