Erbse

Botanischer Name
Pissum sativum L.
Anbau

Erbsen benötigen gut gelockerte, mittelschwere, mäßig kalk- und nährstoffhaltige Böden. Frische Düngergaben, besonders in Form von Mist oder chemischem Stickstoffdünger, führen zur Entwicklung von Pflanzen mit viel Blattmasse, jedoch schlechtem Hülsenansatz. Am besten ist es, den Boden bereits einige Monate im Voraus mit Kompost zu versorgen.

Acker- und Palerbsen benötigen für die Keimung eine Bodentemperatur von mind. 5°C, Mark- und Zuckererbsen mind. 8°C. Wärmere Böden beschleunigen die Keimung.

Erbsen blühen und fruchten im Langtag. Zeitige Aussaaten im Frühjahr mit langen Entwicklungsphasen vor der Blüte sind im Sommeranbau daher günstig, besonders wenn der Aussaat rasch warmes Wetter folgt. Falls Wintererbsen den Winter gut überstanden haben, können sie sich während der Kurztagsphase noch besser entwickeln, falls sich Boden und Luft rasch erwärmen.

Man sät 3 - 5 cm tief im Abstand von 8 - 10 cm. Der Reihenabstand beträgt etwa 40 - 50 cm. Mittelhohe und hohe Sorten benötigen Rankhilfen in Form von Reisern, Maschendraht, Gittern, gespannten Schnüren oder Netzen. Bei größeren Saatmengen kann man die hohen Sorten auch in Doppelreihen zu beiden Seiten eines Gerüstes säen. Der Abstand zum nächsten Gerüst sollte ca. 1,20 m betragen. Bei Sorten, die nur 40 - 80 cm hoch werden, können jeweils zwei Reihen auch dichter gesät (30 - 35 cm) und die Pflanzen ab einer Höhe von ca. 20 cm durch Anhäufeln und Aneinanderdrücken näher zueinander gebracht werden (Scheiteln). Sie verranken sich und stützen sich so gegenseitig.

Nach der Aussaat sind die Reihen vor Vogel- und Schneckenfraß zu schützen.

Ernte

Im Hausgarten kann bei alten Sorten regelmäßig für die Küche geerntet werden, dies gilt besonders für die hohen Sorten und bei trockenwarmer Witterung.

Vermehrung

Für die Saatgutgewinnung ist es wichtig, die ersten/unteren Hülsen bis zur Vollreife hängen zu lassen.

Nutzung

siehe oben unter "Allgemeine Beschreibung"

Tipps:

Die Erbse ist eine gute Vorfrucht, weil sie tief wurzelt und den Boden mit Stickstoff anreichert.
Erbsen sind mit sich selbst unverträglich, d.h. auf dem Erbsenbeet sollten 6 Jahre lang keine weiteren Erbsen angebaut werden. Krankheiten und Schädlinge nehmen sonst überhand.
Erbsen sind recht trockenheitsverträglich. Nur während der Blüte muss auf eine gute und regelmäßige Wasserversorgung geachtet werden.

Foto: C. Alt

Text: Ursula Reinhard

Allgemeine Beschreibung und Nutzung:
Die Kulturformen der Erbse (Gattung Pisum) umfassen die bunt blühenden Ackererbsen (das sind verschiedene Subspezies der Art Pisum sativum,  jedoch nicht ssp. sativum) und die Gartenerbsen (Pisum sativum ssp. sativum). Letztere werden auch Speiseerbsen genannt, was jedoch nicht bedeutet, dass die sehr schmackhaften Ackererbsensorten nicht auch in der Küche genutzt werden. Die Gartenerbsen gliedern sich auf in Palerbsen, Markerbsen, Zuckererbsen und Zuckermarkerbsen.

Die Samen der Palerbsen (auch Auslöse-, Roll-, Schal- oder Kneifelerbsen genannt) sind stets grün bis gelb und wegen des hohen Stärkegehalts auch in getrocknetem Zustand noch glattschalig rund bis leicht gedellt. Die Blüte ist stets weiß. Voll ausgereift werden Palerbsen frisch oder getrocknet verwendet für Suppen bzw. getrocknet gemahlen für Pürree und beim Brot backen. Jung geerntet schmecken sie etwas süßer.
Markerbsen bleiben im Geschmack süßer, da sie neben Zucker nicht so viel Stärke bilden. Ihr Korn schrumpft deshalb beim Trocknen, daher auch der Name Runzelerbse. Alle Sorten eignen sich zur Frischnutzung und Nasskonservierung, besonders auch zum Tiefgefrieren. Als Trockenerbsen jedoch sind sie zum Kochen ungeeignet, da sie nicht weich werden.
Den Zuckererbsen (weitere Namen: Kaiserschoten, Kiefelerbsen oder Kefen) fehlt aufgrund ihrer Züchtungsgeschichte  die zähe, pergamentartige Innenschicht der Hülse. Jung geerntet, solange die Hülsen noch flach und die Samen noch süß sind, werden sie roh, gedämpft oder gedünstet komplett verzehrt.
Zuckermarkerbsen (auch Zuckerbrecherbsen) wiederum haben besonders dicke Hülsenwände und werden im späteren Reifestadium, als die reinen Zuckererbsen, ähnlich Brechbohnen genutzt.