Fleischtomate „Batane“ = "Väterchen"

Botanischer Name
Lycopersicon esculentum
Geschichte - Herkunft

Auch diese russische Sorte haben wir von einer Neubürgerin aus Russland mitgebracht bekommen.

In Russland, der Ukraine, dem gesamten Raum der ehemaligen sowjetischen Republiken gab und gibt es eine große Vielfalt der Tomaten. Es wurde vom Staat gezüchtet, auch für die besonderen Gebiete und Klimata (z.B. Sibirien) und es wurde über lange Zeit selbst in den Hausgärten angebaut, erhalten und dabei selektiert.

Als die Sowjetunion zusammenbrach gab es Sorge, dass damit viele alte Sorten verloren gehen können. Auch weil dann mehr das Saatgut in den bunten Tüten gehandelt werden würde. Dieser Prozess hat erst später begonnen, aber nun gibt es die Saatguttüten mit den schönen Fotos, aber nicht immer mit dem Saatgut für die abgebildeten Früchte.

So haben wir beim Anbau der geschenkten Sorten auch einige Überraschungen erlebt. Da viele Sorten Fleischtomaten sind und der Griffel aus der Blüte herausschaut, ist eine Befruchtung durch Insekten möglich und damit eine Verkreuzung und Veränderung der Sorte. Unter der Rubrik Vermehrung wird eine sinnvolle Maßnahme zur Verhinderung von Verkreuzungen beschrieben.

Viele Menschen, die aus Russland und der Ukraine zu uns gekommen sind, haben ihre Tomaten hier vermisst. In Deutschland gibt es viele Sorten mit harter, fester Schale. Für den Handel und den Transport ist das sinnvoll, für die Nutzung nicht unbedingt. So ist sinnvoll im Hausgarten auch die Schaleneigenschaft im Blick zu behalten. Eine weiche Schale lässt sich in der Regel einfach, ohne blanchieren abziehen, was die Nutzung vereinfacht.

Der Erhalt der vielen russischen Tomatensorten ist in jedem Fall sinnvoll und eine absolute Bereicherung.

 

Beschreibung

Fleischtomate mit unterschiedlich großen, breit herzförmigen, roten Früchten, weiche Schale, guter Geschmack für Suppen und Soßen.

Pflanzen fiederblätterig, 6 - 10 Blüten pro Blütenstand, kreuzungsgefährdet, Griffel schaut aus dem Blütenkegel heraus.

5 - 6 Früchte pro Fruchtstand, mehrfachverzweigte Hauptachse, plattrunde - herzförmige Früchte, schwach und unregelmäßig gerippt, Fruchtspitze gewölbt bis kurz zugespitzt. Fruchtschale glatt und matt.

Fruchtgröße:

Länge: 8 - 12 cm

Breite: 7,5 - 8 cm

Unterschiedliche Formen, z.T. Ochsenherzen, am Kragen stark gebuchtet, z.T. eingerissen.

4 Samenkammern im Randbereich, viel Fleisch.

Farbe innen und aussen rot, eher himbeer- als tomatenrot.

Schale weich, lässt sich gut abziehen.

Anbau

Alle Tomaten sind kälteempfindlich. Bei Temperaturen unter 10 Grad leiden sie.

Besonders Fleischtomaten sind Starkzehrer und müssen gut mit Kompost, Dünger versorgt werden.

Aussaat zwischen Mitte März und Anfang April, anfangs feucht, nicht nass und warm stellen. Keimtemperatur 20 - 25 Grad. Nach der Keimung hell stellen. Nach Entwicklung der ersten Tomatenblätter pikieren und tiefer setzen. Tomaten können am gesamten Stamm Wurzeln bilden und sich dann besser versorgen. Deshalb auch beim Auspflanzen ab Mitte Mai noch mal viel tiefer setzen. Gerade bei Fleischtomaten ist das wichtig. Fleischtomaten brauchen einen Stab, an dem sie angebunden werden, damit sie nicht im Wind umfallen.

Entgeizen ist wichtig, damit nur an einem Trieb Früchte wachsen. Ein Dach ist sinnvoll, da nasse Tomatenblätter schneller Kraut- und Knollenfäule bekommen können.

Zur besseren Befruchtung ist es sinnvoll, die Pflanzen ab und zu zu bewegen, leicht zu schütteln. Bei Fleischtomaten ist es auch sinnvoll, einen zu üppigen Fruchtansatz und später die gesamte Pflanze zu begrenzen (Früchte herausschneiden, Spitze einkürzen, weitere Triebe entfernen).

Russische Tomaten sind eher für Suppe und Soßen als für Salat geeignet. Die Schale ist bei reifen Früchten  ganz leicht abzuziehen, was die Verwendung vereinfacht.

Vermehrung

Tomaten sind zumeist Selbstbefruchter, die Befruchtung passiert schon in der geschlossenen Blüte. Bei vielen russischen Tomatensorten schaut der Griffel aus der Blüte heraus, dies bedeutet, sie können auch durch Hummeln befruchtet werden und sich verkreuzen. So ist die große Vielfalt der Tomaten entstanden.

Wer sortenrein vermehren will, muss Blüten vor dem Öffnen in Teebeuteln einpacken, viel rütteln und nach der Befruchtung die Früchte markieren.

Samen der ersten reifen Früchte werden nassgereinigt, getrocknet und sind viele Jahre keimfähig.