Gurken sind Starkzehrer, d.h. sie gedeihen gut in einem Beet aus Mistkompost. Das kann schon im Herbst vorbereitet werden. Gurken sollten nicht am Boden liegen, deshalb sollte ein Gerüst eingeplant und rechtzeitig aufgebaut werden.
Wärme ist bei Gurken das A und O. Sie können erst gesät werden, wenn es verlässlich warm ist, also frühestens Ende Mai, oft auch erst im Juni. Da sie bei ausreichender Wärme schnell wachsen, holen sie dieses bei einer vermeintlich späten Aussaat schnell auf. Da sie empfindliche Wurzeln haben, ist es besser, sie direkt zu säen. Die Aussaat unter umgestülpten Einmachgläsern zu schützen ist sinnvoll. So haben die Sämlinge zunächst ein kleines Gewächshaus, in dem es warm ist. Die Gläser können anfangs über Tag, später ganz abgenommen werden, so gewöhnen sich die Pflanzen langsam an das normale Klima.
Gurken brauchen viel Wasser und auch hier gilt, es sollte nicht kalt sein, weil auch das zu Wachstumsstörungen führen kann. Eine Gießkanne mit Wasser in die Sonne gestellt ist hier hilfreich. Gegossen wird nur in den Wurzelbereich, um nicht Pilzerkrankungen auf den nassen Blättern zu fördern.
Gurken sind Starkzehrer und sollten mit Guano oder Pflanzenjauche nachgedüngt werden.
Gurken besitzen männliche und weibliche Blüten. Die weiblichen Blüten befinden sich an den Nebentrieben, deshalb ist es wichtig, die jungen Pflanzen, nachdem das vierte Blatt gebildet wurde, zu entspitzen. Dann bilden sich die Nebentriebe und es gibt Früchte.
Gurken sind anfällig gegen Pilzerkrankungen, wie z.B.Mehltau. Ausreichender Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen ermöglicht einen Luftaustausch. Gießen nur in den Wurzelbereich hilft ebenso. Ein Dach über den Pflanzen ermöglicht einen trockenen Standort, damit nicht nach einem längerem Sommerregen die Pflanzen an Mehltau erkranken und eingehen.
Gurken brauchen Platz, ein windgeschütztes Plätzchen. Gute Nachbarn können deshalb Stangenbohnen sein, die Windschutz bieten. Weitere gute Nachbarn sind Dill oder Basilikum.
Gurken enthalten in ihren Blättern und Stielen Bitterstoffe. Damit diese nicht zu stark in die Früchte kommen, ist bei der Ernte und Verarbeitung Vorsicht geboten. Die Früchte sollten nicht abgerissen, sondern geschnitten werden. Gurken werden regelmäßig gepflückt, damit weitere nachreifen.
Gurken werden durch Insekten bestäubt, was bedeutet, es kann Verkreuzungen mit anderen Gurkensorten im selben Garten kommen. Wer sortenrein vermehren will, kann nur eine Gurkensorte pro Jahr blühen und fruchten lassen.
Für die Saatgutgewinnung lässt man eine früh reifende Gurkenfrucht an der Pflanze, bis diese einen Farbwechsel zeigt, nach orange oder braun. Die reifen Früchte werden abgenommen und zunächst einige Wochen gelagert. Zeitdruck besteht bei der Gurkensaatgutgewinnung nicht. Durch die Lagerung festigt sich die Samenschale. Die Kerne werden dann aus der Frucht geholt und für einige Tage in Wasser gelegt. Wie bei Tomaten gibt es auch hier eine Glibberschicht um den Kern, die durch Fermentation abgebaut werden muss. Das Saatgut wird dann gespült, getrocknet und in beschrifteten Tüten gelagert. Gurkensaatgut ist lange nutzbar und soll durch Lagerung sogar besser werden.
Der Tipp von Großmutter, Gurken immer von der Blüte zu Stiel zu schälen verhindert, dass Bitterstoffe in die Früchte gelangen.
Junge Gurken sind roh für Salate zu nutzen. Die größeren Früchte haben oft schon ein großes Kerngehäuse, was entfernt werden sollte. Sie können für Gemüsegerichte und zum Einkochen, als Gewürz- und Senfgurken genutzt werden.
Gurken kommen ursprünglich aus Indien, was deutlich macht, sie mögen es gern sehr warm und sonnig. Auf jede Kälte reagieren sie empfindlich mit Wachstumsstörungen. Es sind halt indische Prinzessinnen, die entsprechend behandelt werden wollen.
Viele kennen nur noch die zarten, langen Schlangengurken. Ihre Kerne werden zum Teil für über 1 € pro Kern gehandelt und sie brauchen nicht nur ein temperiertes, regelmäßig gut gelüftetes Gewächshaus, sondern auch viel Pflege. Für Haus- und Kleingärtner ist der Erfolg bei Schlangengurken oft nicht gegeben. Die modernen Schlangengurken sind aber auch oft langweilig im Geschmack. Alte Gurkensorten enthalten oft noch Bitterstoffe, die Schale besitzt gelegentlich Stacheln und sie können auch bei uns im Freiland angebaut werden.