Fleischtomate "Schwarzer König"

Botanischer Name
Lycopersicon
Geschichte - Herkunft

Sorte aus der Ukraine, die wir von Nadiya Dorokhova, der Leiterin des Projektes Migranten für die Agenda 21, bekommen haben. Nadiya hat uns die russischen Saatguttüten übersetzt. Wir sind ins Gespräch gekommen und haben noch mal erfahren, dass die Besonderheit der russischen Sorten u.a. ihre weiche Schale ist. Für den Handel ist so etwas nichts, aber wir bewältigen den Transport in die Küche oder den Mund ja locker.

 

 

Beschreibung

Kräftige Pflanzen mit Fiederblättern und flachrunden Früchten unterschiedlicher Größe. Die ersten Früchte waren gemeinsam mit Batane = Väterchen im Juli, also recht früh für eine Fleischtomate, reif. Im Durchschnitt sind sie 7 x 5 cm groß und zwischen 70 und 200 g schwer. Die Farbe ist rotbraun, zum Stielansatz dunkler, zum Blütenansatz rot.. Am Stielansatz sind sie gebuchtet, gelegentlich gerissen und wieder vernarbt. Der Geschmack wurde bei der Verkostung im September für gut befunden, er ist aromatisch mit wenig Säure.

Anbau

Alle Tomaten sind kälteempfindlich. Bei Temperaturen unter 10 Grad leiden sie.

Besonders Fleischtomaten sind Starkzehrer und müssen gut mit Kompost, Dünger versorgt werden.

Aussaat zwischen Mitte März und Anfang April, anfangs feucht, nicht nass und warm stellen. Keimtemperatur 20 - 25 Grad. Nach der Keimung hell stellen. Nach Entwicklung der ersten Tomatenblätter pikieren und tiefer setzen. Tomaten können am gesamten Stamm Wurzeln bilden und sich dann besser versorgen. Deshalb auch beim Auspflanzen ab Mitte Mai noch mal viel tiefer setzen. Gerade bei Fleischtomaten ist das wichtig. Fleischtomaten brauchen einen Stab, an dem sie angebunden werden, damit sie nicht im Wind umfallen.

Entgeizen ist wichtig, damit nur an einem Trieb Früchte wachsen. Ein Dach ist sinnvoll, da nasse Tomatenblätter schneller Kraut- und Knollenfäule bekommen können.

Zur besseren Befruchtung ist es sinnvoll, die Pflanzen ab und zu zu bewegen, leicht zu schütteln. Bei Fleischtomaten ist es auch sinnvoll, einen zu üppigen Fruchtansatz und später die gesamte Pflanze zu begrenzen (Früchte herausschneiden, Spitze einkürzen, weitere Triebe entfernen).

Russische Tomaten sind eher für Suppe und Soßen als für Salat geeignet. Die Schale ist bei reifen Früchten  ganz leicht abzuziehen, was die Verwendung vereinfacht.

Vermehrung

Tomaten sind zumeist Selbstbefruchter, die Befruchtung passiert schon in der geschlossenen Blüte. Bei vielen russischen Tomatensorten schaut der Griffel aus der Blüte heraus, dies bedeutet, sie können auch durch Insekten, z.B. Hummeln befruchtet werden und sich verkreuzen. So ist die große Vielfalt der Tomaten entstanden.

Saatgut wird von den frühen Früchten genommen. Wir wollen auch in den kommenden Jahren früh Früchte haben. Um die Kerne befindet sich eine Glibberschicht, die eine Keimhemmung enthält. Damit das Saatgut auch noch in Jahren gut keimt, muss diese in einem Fermentationsprozess entfernt werden. Das Saatgut kommt für einige Tage in Wasser. Da es ein natürlicher Prozess ist, dauert es, je nach Temperatur, 1 - 6 Tage, bis sich die Glibberschicht aufgelöst hat. Dann wird das Saatgut gespült, getrocknet und in beschrifteten Tüten aufbewahrt.