Türkische Wintererbse

Botanischer Name
Pisum sativum ssp. sativum speciosum
Geschichte - Herkunft

Vor Jahren kam meine Gartenachbarin, Doldane Yildirim, mit Erbsensaatgut, welches noch im Oktober gesät werden sollte. Auch in der Türkei gibt es den Anbau von Wintererbsen. Die Familie kam vor vielen Jahren aus der Region Girsum, am Schwarzen Meer gelegen, nach Hannover. Sie sind schon lange deutsche Staatsbürger, aber ihr Garten ist ein türkisches Schatzkistchen. Hier wachsen verschiedene Bohnen, Blattkohl, Salate, Gartenmelde, Kartoffeln, Paprika und Chili. Bienen sorgen dafür, dass die Befruchtung gelingt. Ein großes Beet ist immer mit glattblättriger Petersilie bepflanzt. Von allem wird Saatgut gewonnen, so dass ihre Sorten erhalten bleiben.
Anfangs hatten wir die Sorte für eine Zuckererbse gehalten. Es handelt sich aber wohl um eine Ackererbse, eine ursprünglichere Erbse, weil es eine Pergamentschicht in den Hülsen gibt.

Anbau: Siehe Winterkulturen
Vermehrung: Erste Hülsen an der Pflanze ausreifen lassen, bis sie klappertrocken sind.

Beschreibung

Saat: groß, schwach-gedellt, bunt, gelblich, grünlich, rötlich, mit Punkten, in einigen Jahren auch einzelne blau-schwarze Körner. Die Kornfarbe ist auch vom Klima in dem Jahr abhängig, das genetische Potential bleibt, so dass es manchmal erst nach mehreren Jahren wieder einige blau-schwarze Körner gibt.

Blüten:
Fahne: hell-lila mit Zeichnung in dunklerem lila
Flügel: dunkles blaurot
Schiffchen: hell-lila

Höhe der Pflanzen: 1,20 – 1,50 m, ein Gerüst ist wichtig.
Hülsen: grün, 8 – 9 cm lang, 1,6 – 1,9 cm breit
Bis zu 8 Korn pro Hülse
Ernte für die Küche, je nach Wachstumsstart im Frühjahr Ende April, im Mai. Nutzung für den Frischverbrauch, aber auch zum Kochen.
Saatguternte im Juni
Durch die frühe Reife, gibt es wenig Schädigung durch Erbsenwickler, die sind nicht so früh unterwegs. Das kann sich durch Klimaveränderungen aber ändern.

Anbau

Erbsen brauchen keine besondere Düngung. Als Leguminosen versorgen sie sich selbst mit Stickstoff aus der Luft, der an den Wurzeln angelagert wird. Frischer Kompost oder sogar Mist ist sogar schädlich, weil hier Wurzelfliegen enthalten sein können, die die Kerne in der Keimung beschädigen können.

Aussaat Ende Oktober, Anfang November. Es reicht, wenn die Erbsen noch vor Beginn des Frostes keimen. Die Pflanzen gehen als kleine Pflänzchen durch den Winter. Ein Schutz ist nicht sinnvoll, weil unter Reisig und Blättern oft Fäulnis entsteht.

Die Pflanzen werden im Frühjahr angehäufelt, um die Standfestigkeit zu verbessern. Ein Gerüst ist nötig.

Vermehrung

Erste Hülsen an der Pflanze ausreifen lassen, bis sie klappertrocken sind.