Kürbisse sind Starkzehrer, d.h. es ist sinnvoll, das Beet ausreichend mit verrottetem Mist und oder Kompst zu versorgen. Kürbisse sind Kälteempfindlich und werden deshalb erst ausgesät, wenn es entsprechend warm ist.
Die Pflanzen können ab Ende April im Haus vorgezogen werden. Dazu werden sie in ausreichend großen Töpfen, mind. 7 x 7 cm, und Aussaaterde 1,5 cm tief gesät. Werden verschiedene Kürbissorten, -arten ausgesät, ist eine Beschilderung von Anfang an wichtig. Lange sehen alle Jungpflanzen sehr ähnlich aus. Die Aussaat nur mäßig feucht halten, die Keimtemperatur sollte 20 – 25 Grad betragen. Nach der Keimung sollten die Pflanzen heller und etwas kühler gestellt werden. Frühestens ab Mitte Mai können die Pflanzen ins Freiland gepflanzt werden. Ein späterer Termin ist oft besser. Beim Umpflanzen werden die Pflanzen etwas tiefer gesetzt, am Stiel wachsen weitere Wurzeln. Anfangs gut gießen, damit sich neue Wurzeln bilden können. Kürbisse brauchen viel Platz, das sollte beim Pflanzen berücksichtigt werden.
Bedacht werden muss, dass jeder Umpflanzstress 7 – 10 Tage Wachstumsunterbrechung bedeutet.
Eine Aussaat Ende Mai, Anfang Juni, wenn es verlässlich Tag und Nacht wärmer ist, bedeutet in der Regel keine große Verzögerung, da die Pflanzen schnell wachsen.
Nachdem Auspflanzen und Anwachsen sollte das Beet unkraufrei gehalten werden, mulchen mit Heu bietet Hilfe, hält den Wasserverlust geringer und düngt zudem. Kürbisse brauchen nicht so viel Stickstoff, aber Phosphat, Kalium und Mineralien, Düngung mit Kompost oder Guano sind hier hilfreich. Gewässert wird in Maßen und nicht direkt auf die Blätter.
Verschiedene tierische Schädlinge können den Kürbissen gefährlich werden. Blattläuse, auch Wurzelblattläuse und Weiße Fliegen können mit schwacher Seifenlösung vertrieben werden. Brennnesseljauche stärkt die Pflanzen und verhindert einen Befall durch die Blattsauger.
Schnecken mögen besonders Jungpflanzen und später junge Früchte. Hier besteht besonders bei nassem Wetter eine Gefahr.
Auch Kaninchen und Mäuse mögen Kürbispflanzen und -früchte zum Fressen gern.
Kürbisse fruchten an Nebentrieben, deshalb ist es sinnvoll den Haupttrieb zu kappen und so die Bildung von Nebentrieben zu fördern.
Die Reifung der Kürbisse braucht Zeit. Eine späte Ernte bedeutet immer auch eine bessere und längere Haltbarkeit.
Um dieses zu fördern, kann einige Tage vor der Ernte der Hauptstängel gekappt werden, überschüssiges Wasser kann über die Blätter verdunsten.
Da Kürbisse viel Platz brauchen, sind sie keine guten Beetpartner, sie überwuchern andere Pflanzen.
Zucchini sollten möglich früh geerntet werden, wenn sie höchstens 20 cm lang sind, dann sind sie noch zart. Die anderen Kürbisse werden möglichst spät geerntet.
Kürbisse sollten bei sonnigem und trocknem Wetter geerntet werden. Sie werden abgewaschen, damit Pilze und Bakterien vom Boden entfernt werden. Die Früchte müssen vorsichtig behandelt werden, damit die Schale nicht verletzt wird.
Kürbisse können gut und lange in einem gut belüftetem Raum gelagert werden, auch bei Zimmertemperatur. Moschuskürbisse sind auch gut ein Jahr, Feigenblattkürbisse sogar zwei Jahre halt- und nutzbar.
Die verschiedenen Sorten einer Art können sich verkreuzen. Kürbisse werden von Insekten, Bienen, Hummeln befruchtet. Es ist deshalb sinnvoll von jeder Art nur eine Sorte blühen und fruchten zu lassen. Eine möglichst späte Ernte ist sinnvoll, damit die Samen gut ausgereift sind.
Nach der Ernte der Früchte bleiben die Früchte 3 – 4 Wochen, aber auch länger liegen. Es besteht keine Eile. Die entnommenen Kerne werden für 3 – 5 Tage in Wasser gelegt, damit sich die um den Kern befindliche Keimhemmung durch Vergären abbaut. Ein unangenehmer Geruch kann entstehen und ist normal. Die Samen werden dann gespült und getrocknet. Gut getrocknete Samen werden trocken, aber luftig aufbewahrt. Eine ausreichende Beschriftung ist hilfreich und nötig. Gut trocken gelagerte Samen sind 3 – 7 Jahre haltbar.
Zucchini und andere Kürbisse können roh und gekocht verwendet werden.
Aus Maxima- und Moschuskürbissen lassen sich Suppen und Gemüsegerichte herstellen.
Geraspelt können sie, ähnlich wie Möhren, in Kuchenteige eingearbeitet werden.
Moschuskürbisse lassen sich gut zu Marmelade verarbeiten. Es wird wenig Zucker und Geliermittel benötigt.
Pürree von Moschskürbis kann auf Kuchen und Pies gebacken werden.
Hintergrund: In Deutschland kannten wir lange nur den Kürbis "Gelber Zentner", der vom Kompost los wuchs, fast den ganzen Garten überwucherte, der süß-sauer eingemacht wurde und nicht jedermans Geschmack entsprach. Zum Glück entdecken wir immer mehr die Vielfalt der Kübisse, im Garten und in der Küche.
Kürbisse kommen ursprünglich aus Amerika und dort sind viele Sorten entstanden und gezüchtet worden. Kürbis-Pie, der Kürbiskuchen, ist ein wichtiger Bestandteil des Essens am Thanksgiving-Tag, dem nordamerikanischen Erntedankfest Ende November.
Cucurbita pepo, Cucurbita maxima, Cucurbita moschata sind die drei üblicher weise bei uns angebauten Kürbisarten. Innerhalb der Art gibt es dann viele Sorten.
Zur Gruppe der Pepo-Kürbisse gehören z.B. Zucchini, Spaghettikürbisse, aber auch Zierkürbisse. Die Zierkürbisse sind giftig, können sich mit andere Pepokürbisse verkreuzen und diese giftig machen.
Zu den Maxima- oder Riesenkürbissen gehört der "Gelber Zentner" und der bekannte Hokkaido.
Moschuskürbisse, auch Winterkürbisse, zeichnen sich durch aromatisches Fleisch und gute Lagerfähigkeit aus, bis zu einem Jahr können sie gelagert werden. Hierzu gehören die Trombette de Albenga und die Butternut-Kürbisse.
Also, machen wir uns daran und entdecken die Kürbisvielfalt.
Im Vermehrungsgarten kümmern wir uns bei den Pepo-Kürbissen bisher um die Zucchini "Gold Rush".
Bei den Maximakürbissen haben wir in 2016 den Karotinkürbis angebaut und vermehrt.
Der Mosuskürbis "Trombette de Albenga" hat uns 2014 und 2015 begleitet. Die im Kreis wachsenden Früchte sind recht groß, Länge bis 1,60 m, und brauchen sehr viel Platz. Hier haben wir Saatgut aus Italien benutzt und im zweiten Anbaujahr erfahren, dass die Sorte nicht sortenrein ist. Es gab unterschiedliche Früchte. Zum Glück sind alle Sorten wohlschmeckend.
Ab 2016 haben wir den Moschuskürbis "Napolitaner" angebaut. Er wächst sehr verzweigt, die Früchte brauchen lange bis zur Reife und die Befruchtung war auf Grund des nassen Sommers nicht so gut. Es ist ein sehr wohlschmeckender Kürbis für Kuchen und Marmelade.