Wer jetzt den Vermehrungsgarten besucht, sieht die große Veränderung. Das Gartenhaus ist in der ersten Ausbaustufe fertig. Das Foto zeigt noch nicht den letzten Stand.
Für das Fundament haben Mitarbeiter der Hölderlinstraße, einer Stelle der Stadt, die sich um Eingliederung von Arbeitslosen bemüht, gesorgt. Hier wurde sehr deutlich, die Vorgänger haben ein Haus abgebrochen und alles im Boden gelassen. So war es recht mühsam die Grube für das Fundament durch den Bauschutt zu graben. Auf das Betonfundament wurde dann beim Freiwilligentag mit dem Hausaufbau begonnen.
Die Jugendwerkstatt der ASG, die in der Berufsvorbereitung und Ausbildung junger Menschen aktiv sind, haben an drei Terminen den Carport und den Schuppen aufgebaut. Nun hat der Rasenmäher endlich einen guten Platz und auch andere Materialien können besser untergebracht werden.
Auch der weitere Aufbau des Gartens kommt voran. Die letzten Rahmenbeete sind eingesetzt. Auch hierzu waren wieder viele und zumeist große Steine auszugraben. Die finden auf dem 2. Steinbeet ihren Platz, wo dann auf dem Bauschutt mediterrane Pflanzen angebaut werden.
In den Beeten gedeihen die verschiedenen Kulturen, viele Erbsen, Bohnen, Salate, je eine Zucchini-, eine Maxima- und eine Moschuskürbissorte, Tomaten, Tomatillo, Ananaskirschen und natürlich viele Tomaten, Paprika und Chili. Nachdem alle Pflanzen ihren Platz gefunden haben steht nun viel Pflege an.
Weiterhin ist der Garten auf tatkräftige Unterstützung angewiesen. Alle Arbeit wird ehrenamtlich erledigt, jede/r entscheidet wie oft er/sie mithelfen kann. Die Aufgaben reichen von einfach bis anspruchsvoll, je nach Kenntnissen und Fährigkeiten. Mitanpacken kann jede/r, Gartenkenntnisse sind sinnvoll, aber nicht dringend nötig. Es gibt ja eine regelmäßige Einarbeitung und Anleitungen, alle Fragen werden beantwortet. Es gibt eine Gruppe von konstanten MithelferInnen, zu der gern Neue dazu kommen können.
Verschiedene Veranstaltungen sind in Planung. Ende Juli laden wir TeilnehmerInnen einer Veranstaltung des Pavillons zum Mitarbeiten ein, eine Kindergruppe wird den Garten erforschen. Anfang August sind Politiker aus Bezirks-, Stadtrat und Regionsversammlung eingeladen, sich über unsere Arbeit zu informieren und mitzuüberlegen, wie der Vermehrungsgarten auch zukünftig unterstützt werden kann.
Am 3. September werden wir unsere Arbeit beim Umweltforum im Schulbiologiezentrum präsentieren.
Eine Woche später, am 10. September, nutzen wir den allgemeinen Führungstermin für eine Sortensichtung. Unsere verschiedenen Tomaten sind dann reif, wie auch Bohnen, Gurken usw. Hier können sich Haus-, Klein- und Balkongärtner darüber informieren, welche Sorten wir erhalten und auch Saatgut und Pflanzen für den eigenen Anbau und Erhalt mitnehmen. Neben Garten- und Sortenführung findet eine Führung zu naturnaher Bienenhaltung statt, kann bei kleinen Leckerheiten entspannt und geplaudert werden.
Der Arbeitskreis "Erhalt in der Region" ist ein Zusammenschluss von Menschen, die in ihren Gärten Sorten erhalten. Sie treffen sich im Frühjahr und Herbst zum Austausch und für Kooperationsabsprachen. Hier entstand die Idee zu einem Seminar, einer Übung zur Saatgutreinigung. Dieses findet am 24. September unter dem Titel „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“- Saatgut fachgerecht reinigen“ im Vermehrungsgarten statt.
Also, es geht voran, manchmal schneller, manchmal langsamer, aber immer voran.