Am 2. Sonntag im Monat, von April bis Oktober, können sich BesucherInnen über die Arbeit des Vermehrungsgarten informieren. Im September wird die Veranstaltung größer, bei der Sortensichtung zeigen wir das was wir anbauen und vermehren, geben Saatgut und besondere Pflanzen ab und bieten ein Programm.
Nach einer nicht einfachen Saison begrüßen wir Interessierte ab 14 Uhr.
Durch den wenigen Regen lag die Last des Gießens auf nur wenigen Schultern. Es kommen immer wieder neue Mithelfer, nur wenige werden zu verlässlichen Unterstützern. „Interessiert es diese Menschen nicht, was mit dem passiert, was sie gesät, gepflanzt, versorgt haben?“ fragte neulich ein Mitglied der Gartengruppe. Ich weiß es nicht, vielleicht ist es auch die Fülle an Angeboten in der Großstadt, der immer höher werdende Zeitdruck und berufliche Stress. Weiterhin können Menschen bei uns mitarbeiten. Mitmachen kann jede/r, für alle finden wir die passende Aufgabe, von tatkräftig bis meditativ, in der Sonne oder im Schatten. Wenn Eltern mit ihren Kindern kommen, freut uns das besonders.
Hitzesommer, auch einigen Pflanzen streiken dann. So fruchten Bohnen bei zu viel Wärme nicht gut. Zum Glück hält sich das meiste Saatgut lange und der geringe Ertrag in diesem Jahr ist so zu verschmerzen. Immer noch fällt das Teilen mit den Tieren, Kaninchen und Mäusen schwer, es forderte Opfer z.B. bei Gurken und Bohnen. Wir arbeiten weiter an Abwehrmassnahmen.
Aber es gibt auch Gewinner bei der Wärme und Trockenheit. Dem Baumspinat hat das nichts ausgemacht, den ganzen Sommer über konnten wir ernten und zu leckeren Gerichten kochen.
Wie in den letzten Jahren zeigen wir verschiedene Tomatensorten. Neben den russischen Fleischtomaten, mit Schale zum Abziehen, gibt es auch mehrere Sorten für den Anbau auf dem Balkon und kleinfrüchte Sorten für das Freiland. Es gibt nicht nur äußerliche Unterschiede, auch geschmacklich und in Bezug auf Nutzung gibt es viele Unterschiede. Damit beschäftigen wir uns regelmässig. Die Tomatenfrüchte können bewundert, aber auch probiert werden. In diesem Jahr wollen wir einge Sorten von ihnen geschmacklich bewerten lassen. Wie beurteilen sie Aroma, Süße, Säure und Konsistenz? So können die geschmacklichen Fähigkeiten geschult werden.
Im Vermehrungsgarten erhalten wir einige Sorten, die in der Roten Liste der Gemüsesorten stehen. Der Mangold „Krauser Silber“ kann bewundert werden und Saatgut für das nächste Jahr erworben werden.
Vom Johannislauch, einer alten Zwiebelsorte aus der Lemgoer Gegend geben wir Pflanzgut ab. Die Zwiebelchen kommen jetzt im September ins Beet, sie teilen sich wie Schalotten im Frühjahr, zu Johanni geht die Pflanze in eine Ruhezeit. Zwiebelgrün und Zwiebeln können als frühe Ernte unseren Speiseplan bereichern.
Die Poreesorte „Caretan“, eine der ältesten Sorten kann angesehen werden. Mit dem Saatgut wird es noch dauern, Poree ist zweijährig, erst nach der nächsten Saison können wir Saatgut gewinnen.
Vor dem Winter wird es wieder Saatgut von verschiedenen Kulturen geben, die noch in diesem Jahr gesät werden können. Neben Postelein sind dieses die verschiedenen Senfkohl, die über den Winter geerntet werden können. Wintersalate und Winterspinat werden im September, Wintererbsen im November gesät. Sie gehen als kleine Pflanzen in den Winter und wachsen im Frühjahr für eine frühe Ernte weiter.
Ebenfalls im Herbst können „Guter Heinrich“ eine alte Spinatsorte und Süßdolde gesät werden. Beides sind Stauden, die über Jahre im Garten wachsen und uns versorgen können.
Neben Saatgut von den nun schon über 100 verschiedenen Sorten geben wir einige besondere Pflanzen ab, wie Etagenzwiebeln, dornenlose Brombeeren, Schildampfer, Muskateller Salbei u.a..
Es wird verschiedene Führungen geben, zu Sorten und Pflanzen im Vermehrungsgarten, zur Bodenpflege und zur Bienenhaltung.
Unser Imker gibt Honig ab.
Ein Mitglied der Gartengruppe verarbeitet seine Gartenernte zu Marmeladen und Chutneys.
Informationen zu Nistgelegenheiten für Gartenvögel ergänzen in diesem Jahr das Angebot
Ab 14 Uhr begrüßen wir die BesucherInnen mit Kaffee und Kuchen. Unsere neuen Tische und Bänke laden zur Pause und zum Plaudern mit den anderen Besuchern ein.
Auch diese Veranstaltung wird ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen. Wir begrenzen die Veranstaltung deshalb auf die Zeit von 14 – 17 Uhr.