Den Vermehrungsgarten gibt es seit 6 Jahren auf einem Grundstück, An der Bauerwiese 42, in Hannover-Ricklingen. Wir betreiben den Schau- und Lerngarten mit ehrenamtlicher Mitarbeit von BürgerInnen.
Auf dem 4500 qm großen Grundstück gibt es bisher eine handbetriebene Pumpe. Es gibt keinen Elektroanschluss. Darum gab es vor zwei Jahren die Idee, Wasser nicht nur per Schwengelpumpe herauf zu befördern und dann durch den Garten zu tragen, sondern den Vermehrungsgarten um eine zweite Wasserstelle zu erweitern, die dann mit Sonnenkraft betrieben werden soll.
Besonders das letzte Jahr mit viel Sommer und wenig Regen hat deutlich gemacht, wir brauchen einen zweiten Brunnen. Auch wenn wir nicht mehr Wasser brauchen, möchten wir uns die Arbeit vereinfachen und alternative Energie für uns arbeiten lassen.
Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien, darum wollen wir mit Sonnenkraft Wasser pumpen. Das hört sich nicht nur innovativ an, ist es auch, aber in der Umsetzung nicht so einfach, wie vermutet. Eher fährt die Welt mit E-Rollern durch die Gegend, als das an die Sonne zur Unterstützung genutzt wird.
Alle ehrenamtliche Arbeit wird nebenher betrieben und so braucht es immer mehr Zeit, z. B. bis wir heraus gefunden haben, dass es nur eine Firma in Deutschland gibt, die entsprechende Pumpen im Angebot hat. Auch an den nötigen Schacht werden besondere Anforderungen gestellt, so muss er viel breiter als normale Brunnenschächte sein. Die Pumpe wird ja versenkt und braucht Platz im Bohrloch. Auch so eine Bohrung kann nicht jede entsprechende Firma leisten, manche können nicht so groß und andere fangen erst viel größer an.
Schnell gab es Zusagen für Unterstützung, wie fachliche Beratung, eine finanzielle Spende für die Bohrung und die Unterstützung von der Firma Corona Solar für die Solaranlage.
Als fast alles geklärt war, kam die Information, der Südschnellweg wird verbreitert und der Vermehrungsgarten wird davon zum Teil betroffen. Auch wenn das noch Jahre bis dahin sind, mussten wir abwarten, bis die Pläne bekannt, noch mal nachgemessen worden und geklärt war, wo kann der neue Brunnen hin, damit er dann in ein paar Jahren nicht an der falschen Stelle steht.
Nun geht es endlich los.
Am Montag, den 3. Juni 2019 um 12 Uhr, kommt die beauftragte Firma und bohrt und spült den Brunnenschacht. Die Unterstützung durch einige HelferInnen wird an dem Termin gebraucht. Viele regelmäßige UnterstützerInnen sind berufstätig und können dann nicht. Wer an dem Tag nicht arbeiten muss, kann uns gern unterstützen und erfahren, wie so etwas funktioniert.
Bis zu dem Termin müssen wir den 1000-Liter-Tank, leer, in die Nähe der Bohrung befördern und mit 1000 Litern Wasser befüllen. 1000 Liter sind 100 Kannen à 10 Liter, aber wir haben nicht viel Zeit - doch wir schaffen das.
Wie geht es dann weiter? Die Werkstattschule wird mit Jugendlichen einen hölzernen Turm bauen und aufstellen. Auf diesen kommt der Wasserspeicher und die Solaranlage. Diese wird dann mit der Pumpe im dritten Schritt installiert.
Und wenn alles fertig ist, feiern wird ein kleines Fest. Wann? Wir wissen es noch nicht, aber sicherlich wird es bis dahin nicht so lange dauern wie bei den bisherigen Vorbereitungen.