Zum 8. Mal waren Haus-, Klein- und Balkongärtnerinnen eingeladen, sich rechtzeitig vor Beginn der Gartensaison mit Saatgut von samenfesten Sorten zu versorgen.
Gekommen waren BesucherInnen aus Hannover, der Region, aber auch aus Emden und Essen. Eine Besucherin schrieb nach dem Besuch, die 80 Kilometer, eine Fahrt, hat sich unbedingt gelohnt.
Angeboten wurde samenfestes Saatgut vom Vermehrungsgarten und von privaten Erhaltern, die in der Regel viele Informationen zu den Sorten und zu Anbau und Nutzung mitlieferten. Viele hatten sich vorab die Saatgutliste des Vermehrungs-gartens bestellt und kamen gut vorbereitet mit konkreten Wünschen. Wie in den letzten Jahren gab es wieder Saatgut von neuen Sorten und Kulturen, so z.B. von zwei Popcornmaissorten, einer freilandtauglichen Aubergine, neue Tomatensorten, auch für den Balkon, Kiwano und eine Apfelmelone.
Wie in den letzten Jahren wurden wieder Pflanzkartoffeln von verschiedenen Sorten stückweise angeboten, so dass auch BalkongärnerInnen versorgt wurden.
Auch die anderen Erhalter brachten wieder Saatgut von vielen interessanten samenfesten Sorten mit und waren schnell in vielen Gesprächen mit den BesucherInnen vertieft. Unterstützungsmöglichkeiten für Wildbienen und Gartenvögel wurde vom NABU vorgestellt.
Informationen zu Bienenhaltung und regionaler Honig ergänzte, wie selbstgemachte Marmeladen das Angebot.
Uns ist immer auch wichtig inhaltliche Aspekte z.B. durch Vorträge zu setzen. Der schon sichtbar werdende Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Saatgutarbeit. Aussaat- und Erntezeiten verändern sich, starke Hitze und Trockenheit verschlechtert die Befruchtung und damit die Saatgutgewinnung. Die häufig praktizierte Lösung, dann kaufen wir halt was fehlt, egal wo, hilft nicht wirklich. Wenn Anbau für Saatgut nicht in die eigenen Hände genommen wird, droht Abhängigkeit und Kulturverlust.
Heidi Lorey machte in ihrem Vortrag „Kartoffeln sind... wie ein guter Wein!" deutlich, das noch zu wenig auf die geschmacklichen Unterschiede gelegt wird. Sich hier den Wein mit Angaben zur Sorte, zum Boden, zum Erzeuger zum Vorbild zu nehmen wäre ein erster Schritt zur Aufwertung dieses wichtigen Lebensmitteln, welches zudem besser, nicht gewaschen im grellen Licht, präsentiert werden sollte.
Wie in den letzten Jahren war das Restaurant Ort zum Pausieren, Treffen und genießen von Kuchen und Leckerein. Vielen Dank an die vielen KuchenspenderInnen. Unterstützt wurde die Veranstaltung, wie in den letzten Jahren von den Firmen Kornkraft und Voelkel.
Auch wenn die Fotos immer vermuten, es ist immer voll und wuselig, haben wir festgestellt, es wird langsam ruhiger, die Moderation schafft Struktur und auch kurz vor Schluss ist noch fast alles zu bekommen oder es werden Lösungen gefunden. Für Gurken, Kürbisse und Mais ist ja auch im Mai noch Zeit für die Aussaat und die Pflanzenbörse am Lindener Berg kommt rechtzeitig.
Im Nachhinein haben uns kritische Stimmen erreicht, die etwas gegen den Veranstaltungsort vorbrachten. Warum muss es die elegante Schwanenburg sein? Die Veranstaltung profitiert auch von der Atmosphäre der Schwanenburg mit Restaurant und Vortragsraum. Wir können über das gesamte Haus verfügen, was an anderen Orten nicht möglich ist. Wir zahlen Miete und halten 3,- Eintritt für vertretbar. Keiner möchte im Februar gedrängt in kleinen Räumen oder im Freien zu einer Saatgutbörse gehen. Und die Preise für Kino etc. sind immer höher.
Die Veranstaltung wurde wieder von vielen Ehrenamtlichen getragen, die ihre Zeit für die gemeinsame Sache gaben, sich in die Rollen als Techniker, Kuchen- und SaatgutverkäuferInnen einfanden. Nur mit ihrer Unterstützung sind solche Veranstaltungen durch zu führen. Vielen Dank an Euch.