Paprika und Chili gehören wie Tomaten, Auberginen und Kartoffeln zu den Nachschattengewächsen, die ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammen. Die Gattung Capsicum umfasst 23 Arten, z.B. Capsicum annuum, Capsicum frutescens, Capsicum baccatum und jeweils viele Sorten. Allen Arten kommen aus den tropischen Gebieten.
Für den Anbau bedetet das, sie brauchen immer Wärme. Da sie eine lange Jungpflanzenentwicklung haben, muss früh, im Januar, Februar, bis Anfang März mit der Aussaat begonnen werden, damit es bis Spätsommer noch eine Ernte gibt. Es hat sich gezeigt das die Keimergebnisse besser sind, wenn das Saatgut für eine Nacht in lauwarmem Wasser eingeweicht wird. Die optimale Keimtemperatur beträgt 25 -28 Grad Celsius. Nach der Keimung ist es wichtig für viel Licht zu sorgen, da die Pflanzen sonst mickerig wachsen. Kleine Pflanzen werden pikiert, brauchen dann nicht mehr so hohe Temperaturen, ca. 20 Grad reichen. Später wird langsam abgehärtet, d.h. an die Aussentemperaturen gewöhnt. Nach Mitte Mai können sie ins Freie, wenn die Temperaturen es zulassen. Die Temperatur sollte tag und nachts nicht unter 15 Grad liegen.
Alle Paprika und Chili sind Starkzehrer, brauchen lockere Böden und eine gute Versorgung mit Kompost, Dünger. Später muss nachgedüngt werden und regelmässig muss für Wasser gesorgt werden. Gerade großfrüchtige Paprika sind große Wasserverbraucher.
Paprika können in ein sonniges Beet gepflanzt werden, Abstand min. 40 x 40 cm. Chili sind in großen Töpfen oder Kübeln besser aufgehoben, damit man sie bei kälteren Temperaturen in die Wärme bringen kann.
Alle sind im Jungpflanzenstadium durch Blattlausbefall gefährdet. In diesem Fall muss frühzeitig eingegriffen werden, weil die Pflanzen stark geschwächt werden und Blattläuse weitere Krankheiten, wie Virosen übertragen können.
Paprika und Chili brauchen eine Stütze, damit die Pflanzen nicht kippen und die Früchte tragen können. Bei Chilis reicht ein Stab, bei Paprika braucht es oft mehr, damit die Früchte getragen werden können.
Paprika sollten nicht von anderen Pflanzen beschattet werden, deshalb sind bei ausreichendem Platz niedrige Käuter, wie Basilikum als Nachbarn möglich.
Alle grünen Früchte sind unreif. Wenn erste unreife Früchte abgenommen werden, die erste Blüte entfernt wird, wachsen die Pflanzen buschiger und bilden mehr Früchte. Die Ungarn haben daraus ein Geschäft gemacht, in dem sie die grünen Paprika verkauft haben.
Reife bedeutet, dass ein Farbwechsel erfolgt ist, das ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich, von grün zu gelb, orange, rot. Einige Wechseln auch zweimal z.B. von grün zu violett und dann zu rot.
Alle Arten und Sorten von Paprika und Chili sind kreuzungsgefährdet, deshalb müssen große Abstände eingehalten werden.
Alle haben viele Samen, aber nicht alle sind befruchtet, deshalb müssen die befruchteten Samen herausgelöst werden. Dazu werden alle Samen ein Gefäß mit Wasser getan, befruchtete Samen sinken auf den Grund, taube Samen bleiben an der Oberfläche. Dieser Vorgang passiert recht schnell. Die nicht befruchteten werden dann abgefischt und die befruchteten Samen werden getrocknet und in beschrifteten Tüten gelagert.
Selbstversorgung lohnt sich,
Paprika sind leider das mit am häufigsten durch Pestizide belastete Gemüse. Unreife Früchte werden außerdem mit chemischen Wachstumsregulatoren besprüht, die tief in das Fruchtfleisch eindringen. Allein deshalb lohnt es sich, diese tollen Gartenfrüchte im eigenen Biogarten oder auf dem Balkon zu kultivieren.
Frische Paprika und Chilis lassen sich nicht lange lagern, im Kühlschrank ist es immer zu kalt.
Chilis können getrocknet werden und sind dann lange haltbar.