Foto: C. Alt
Eine von der NABU-Jugendgruppe gebaute Wildbienenwand steht nun auch im Vermehrungsgarten.
Sie haben sich kundig gemacht und dann mit einfachen Mitteln losgelegt. Schilfstängel hinter dem Knoten abgeschnitten, markhaltige Stängel auf Maß gebracht und in Konservendosen gebündelt, mit Akkubohrern verschieden dicke Löcher in Äste und Aststücke von Laubbäumen gebohrt und alles in Kisten angeordnet. Ein Dach sorgt dafür, dass die Brut trocken bleibt.
Nicht nur die Honigbiene beteiligt sich an der Bestäubung von Obst und Gemüse, sondern auch die verschiedenen Wildbienenarten. Die ersten Häuser sind bezogen, weitere Besucherinnen sind willkommen, auch wenn wir bisher nicht ihre Namen und Eigenarten kennen.
In Deutschland lebt es eine große Anzahl an Wildbienenarten, die in der immer aufgeräumteren Landschaft immer weniger Wohnraum finden. Totholz wird weggeräumt, verblühte Stauden zurückgeschnitten, die Reste kommen auf den Kompost oder zum Wertstoffhof, offene Lehmwände finden sich nur noch im Museumsdorf. Dabei sind die verschiedenen Arten nicht besonders anspruchsvoll: Schilfrohr, verschiedenen große Löcher in totem Holz, alte Brennesselstängel und andere hohle und/oder mit Mark gefüllte Stängel reichen aus. Jedes Insekt hat seine Zeit im Jahr, wann es Plätze besiedelt und für Nachkommenschaft sorgt, wann es dafür Nahrung im Garten sucht. Ein vielfältiges Angebot an unterschiedlichen Nistmöglichkeiten und Pflanzen im Garten und Geduld sind gute Voraussetzungen für die erfolgreiche Unterstützung dieser Tiere.
Bei den Löchern im Holz ist es übrigens wichtig, dass sie nicht in die Stirnseite gebohrt werden, weil das Holz hier oft reißt und dann die Brut Schaden nimmt.